Ein kleiner Rückblick auf das TYPO3camp Rhein Ruhr 2019: Die Netzwerkveranstaltung für TYPO3 Webentwickler*innen.

Veröffentlicht am 08.11.2019

— in Veranstaltung

Vom 01.11. bis zum 03.11. »tagte« das siebte TYPO3camp RheinRuhr. Das »tagen« setze ich an dieser Stelle bewusst in Anführungsstriche, weil es sich bei dem Camp nicht um eine klassische Konferenz handelt. Im Gegenteil: Barcamps werden als »Unkonferenz« bezeichnet. Es gibt keine festen Speaker – und jede*r kann hier zu Wort kommen. Die Teilnehmer*innen sind also gleichzeitig auch Teilgeber*innen.

Das macht das Format so besonders – und eben doch so passend für die TYPO3 Community. Als Open Source CMS ist der Quellcode von TYPO3 ja öffentlich verfügbar. Das heisst, dass der Code von jede*m eingesehen und genutzt werden kann. Ebenso hat jede*r die Möglichkeit an dem TYPO3 CMS mitzuwirken und es somit weiterzuentwickeln. Was liegt da näher, als diesen Gemeinschaftsgedanken in das Format eines Barcamps zu übertragen? 

Wie gut das funktioniert und welche Wichtigkeit das TYPO3camp im Bereich der Webentwicklung hat, lässt sich aber auch am Einzugsgebiet der Besucher*innen sehen: Bei über 200 Teilnehmer*innen, kamen nur 5 Personen aus dem Veranstaltungsort Essen. Einige kamen aus den Niederlanden und eine Person hatte eine Anreise von knapp 1000 Kilometern. Um die internationalen Besucher*innen besser einzubeziehen und sprachliche Barrieren zu überwinden, gab es auch englische Session-Slots.

 

 

Das Unperfekthaus ist dafür genau die richtige Location – immerhin bezeichnet es sich selbst als »Ort der Begegnung«. Man darf an dieser Stelle auch nicht unterschätzen, wie wichtig solch eine kreative Location für das Gefühl und die Stimmung ist.

Auch wenn TYPO3 gerne mal totgesagt wird, zeigt das ausverkaufte Camp, wie groß und stark die TYPO3 Community ist – und wie sehr sie sich gegenseitig unterstützt. Egal aus welchem Bereich die Besucher*innen beruflich kommen, welche Backgrounds sie haben oder welche Stelle sie jetzt bekleiden: Hier kann man sich auf Augenhöhe unterhalten. Und bei den angebotenen Sessions war wirklich für jede*n etwas dabei. Ob es um konkrete Anwendungsbeispiele, Diskussionsgruppen oder Tipps und Tricks rund um Gesundheit, Organisation oder den Unternehmensalltag geht. Es geht bei diesem Barcamp nicht nur um die reine Wissensvermittlung, sondern auch um die Softskills. Die konnte man übrigens auf dem TYPO3camp auch ganz wunderbar trainieren oder ausleben: Beim Whiskey- oder Sweets Tasting stand auch das Netzwerken im Vordergrund. Außerdem gab es einen Raum mit Konsolen, an denen wir uns vor, während oder nach den Sessions austoben konnten.

 

TYPO3camp: Ein Themenschwerpunkt, viel Input

Ich habe es gerade schon angedeutet: Der Sessionplan war vielseitig! Mir fällt es schwer mich an dieser Stelle für eine »Lieblingssession« zu entscheiden – und zum Glück muss ich das ja auch nicht. 

 

 

Als pragmatischer Typ, der neu erlernte Techniken sofort umsetzen möchte, habe ich mich in erster Linie für die Sessions mit konkreten Anwendungsbeispielen oder über den Einsatz und die Entwicklung von Skripten interessiert. So konnte ich zum Beispiel aus der Session »Ersatz von EXT:News durch EXT:Blog« von Oliver oder der Session »The State of JavaScript in TYPO3« von Andy viel mitnehmen. 

Insgesamt konnte ich aber auch von allen Sessions, die ich besucht habe, profitieren. Die Session »Meetingkultur« zum Beispiel hat mir nützliche Tipps an die Hand gegeben, die ich sicher in meinen Unternehmensalltag integrieren werde.

 

 

Meine persönlichen Highlights des Events

Man hört es sicher raus: Das Wochenende hat mich begeistert! Die Community hat an dieser Stelle wieder bewiesen, wie stark der Zusammenhalt unter den Entwicklern*innen ist – und zwar unabhängig von dem Erfahrungs- und Wissensstand. 

Ich finde es auch erwähnenswert, dass sich die Organisatoren*innen auch um das »Drumherum« Gedanken gemacht haben. Menschen, die oft an Barcamps teilnehmen, kennen das sicher: Die Camp-Shirts stapeln sich im Schrank. Die einen freuen sich über die tragbare Erinnerung, andere fragen sich hingegen, wann die Shirt-Flut aufhört. So liegt es natürlich auch bei den Teilnehmern, ob sie das passende Shirt abrufen oder nicht. Das ersparte Geld für die nicht abgerufenen Shirts wurde von den Organisatoren an ein gemeinnütziges Projekt gespendet – und einige der Sponsoren haben sich angeschlossen. 

Ich hoffe, dass das TYPO3camp an dieser Stelle ein positives Beispiel für andere Camps und Konferenzen ist und sich vielleicht noch mehr Sponsoren anschließen. 

Ein Gimmik hat es mir besonders angetan: Die Lego-Figuren, die alle Teilnehmer selbst konfigurieren konnten. Ich habe mir mittlerweile auch bestätigen lassen, dass meine Figur mir tatsächlich ähnlich sieht ? 

Wenn ich sie anschaue, denke ich an das tolle Wochenende zurück – und eines steht so fest wie die Legofigur auf ihrem Sockel: Ich bin nächstes Jahr wieder dabei!

Ein großes Dankeschön an die Organisatoren und die Sponsoren des Camps, ohne die eine so großartige Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre! Wir sehen uns im nächsten Jahr!

Ralf Hüskes


Ralf Hüskes ist freiberuflicher Full Stack Developer für Front- und Backend mit dem Schwerpunkt TYPO3, Datenschutzbeauftragter und Dozent. Aus seiner grafischen Ausbildung und Agenturarbeiten als Artdirector bringt er zudem Kompetenzen im Gestaltungsbereich mit. Er ist bekennender Barcamp-Jünger und hat sich so ein großes Netzwerk aufgebaut.