Es gibt fünf Faktoren für die Resilienz eines Unternehmens. Bauen Sie diese auf, kann Ihr Unternehmen omnipräsente Krisen erfolgreich bewältigen.

Veröffentlicht am 07.05.2020

— in Kommunikation

Wir befinden uns nicht erst seit dem Beginn der COVID-19-Pandemie in einem Krisenmodus. Seit dem Jahr 2000 erlebten wir bereits das Ende der New Economy, die Anschläge vom 11. September sowie die Euro-Finanzkrise. Dazu der Klimawandel und seit dem Reaktorunglück in Fukushima die Beschleunigung der Energiewende in Deutschland, mit Auswirkungen auf fast alle Branchen der Wirtschaft. Diese Aufzählung ist in keiner Weise vollständig, aber zeigt auf, dass die Bewältigung von Krisen omnipräsent geworden ist. 

Wie entwickelt sich ein Unternehmen am besten, um in diesem Modus bestmögliche Ergebnisse zu erzielen? Wenn doch, wie Angela Merkel sagte, Politik und Wirtschaft „auf Sicht fliegen“?

Die COVID-19-Pandemie stellt alle vor ganz spezielle Herausforderungen. Gerade durch Ausgangsbeschränkungen und Hygieneschutz muss jedes Unternehmen neue Antworten finden.

Bei der Betrachtung dieser Herausforderungen steht das Thema Resilienz, das heißt vor allem Führen vor, aber auch in Krisenzeiten, auf der Tagesordnung. Unternehmerische Resilienz ist die Eigenschaft eines Unternehmens, externe Verwerfungen der sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Rahmenbedingungen auszuhalten. Das gelingt nur, indem es sich an die neuen Bedingungen anpasst und Krisen als Chancen nutzt. Damit wird die Stabilität des Systems trotz äußerer Einwirkungen gewährleistet. 

So bedeutet Resilienz auch für Unternehmen die Fähigkeit, trotz veränderter Rahmenbedingungen, die Geschäftstätigkeit auszuüben. Oder aber bei veränderten Wettbewerbssituationen, überzeugend die eigene Position zu stärken. Also aktiv und nicht nur reaktiv die geänderten Bedingungen anzunehmen.

Wie wird ein Unternehmen resilient und welche Erfolgsfaktoren sind dafür ausschlaggebend?

Erfolgsfaktoren:

  • Fähigkeit zur Veränderung
  • Konsequenter Kundenfokus
  • Vernetzung des Unternehmens
  • Entwicklung der Mitarbeiter
  • Vernetztes, agiles Führen des Unternehmens

Erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich vor und in Krisenzeiten durch eine hohe Erfüllung der Faktoren aus. 
 

Veränderungsfähigkeit – eine Herausforderung

Motivierte, qualifizierte und flexible Mitarbeiter sind eine notwendige Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg. Hier besteht die Herausforderung darin, die Belegschaft in Veränderungsprozesse einzubinden und für Kundenwünsche zu sensibilisieren. Veränderungsinitiativen bringen jedoch nur bei ca. 30 Prozent der Unternehmen die gewünschten Ergebnisse. Das zeigt auch eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey von 2015. Zudem bleiben Veränderungsinitiativen nur bei jedem zweiten Unternehmen im Zeitplan. Der Erfolg hängt maßgeblich von der Einbindung der Belegschaft in Veränderungsprozesse ab.

Als Lösung hat Process Consulting die Methode zur vernetzten Unternehmensführung entwickelt und erfolgreich in einer größeren Anzahl von Unternehmen umgesetzt. Hierbei ist die Mitarbeiterbeteiligung nicht nur gewünscht, sondern unabdingbarer Bestandteil. Der erfolgreiche First Mover mit dieser Methode war die Carl Zeiss Digital Innovation AG (ehemals Saxonia Systems AG).
 

Kundenerwartungen konsequent berücksichtigen

Weiterer Erfolgsfaktor für ein erfolgreiches Führen in Krisenzeiten ist das konsequente Management der Kundenerwartungen. Viele Unternehmen bescheinigen sich selbst eine hohe Kunden- und Dienstleistungsorientierung. Dennoch unternehmen sie zu wenig, um Kundenanforderungen frühzeitig erkennen und das Leistungsangebot möglichst schnell anpassen zu können. Will ein Unternehmen erfolgreich sein, ist die intensive Einbindung der Kunden in die Entwicklung neuer Serviceangebote unabdingbar. Erst dadurch entfaltet sich der volle Kundennutzen und es etabliert sich eine Feedback-Kultur aus dem Markt. Unternehmen mit einer hohen Kundenorientierung haben eine ausgeprägte Markt- und Kundenkenntnis. Sie betrachten ihre Kunden als Kooperationspartner und sorgen für eine starke Kunden- und Dienstleistungsorientierung ihrer Mitarbeiter. 

Das zeigt sich auch in der aktuellen COVID-19-Pandemie, bei der sich Unternehmen kurzfristig auf neue Kundenbedürfnisse einstellen. Sie sind in der Lage umgehend auf notwendige Dienstleistungen und Produkte „umzuschalten“.

Besonders wichtig ist dabei das Innovationsmanagement. Es hat eine zentrale Bedeutung für die Unternehmensstrategie und ist ein lebendiger Prozess zur Umsetzung innovativer Ideen in Produkte. 

Process Consulting spricht der Kundenorientierung mit verschiedenen Ansätzen eine zentrale Rolle zu. Das zeigt sich z. B. im Rahmen des Managements der Digitalisierung oder auch beim Kundenlebenszyklusmanagement. Aktuell sehen wir, wie Lücken bei digitalen Produkten und auch Prozessen kurzfristig in der Krise geschlossen werden. 
 

Vernetzung sichert Know-how 

Eine Krise erfordert Solidarität und Vernetzung, das gilt nicht nur privat, sondern auch für die Wirtschaft. Unternehmen können sich durch intensive Vernetzung den Zugang zu Märkten und Know-how erleichtern. In diesem Sinne zählen sowohl Verbindungen zu externen Partnern als auch Kontakte zwischen Mitarbeitern zu den Stärken eines Unternehmens. Dabei ist es wichtig, dass die Führungskräfte sich Freiräume für die Pflege von Kooperationen und Partnerschaften nehmen. Diese benötigen sie dann dringend in der Krise. Diese Netzwerkaktivitäten müssen systematisch gesteuert und der nachhaltige Nutzen von Kooperationen hinterfragt werden.

Hier kann das Partnermanagement mit definierten Regeln helfen. Aber auch ein entsprechendes Radar zu Aufwand und Nutzen ist unabdingbar. Nicht erst die Digitalisierung und Krisen bringen die Notwendigkeit einer konsequenten Vernetzung mit sich.
 

Kreatives Potenzial der Mitarbeiter nutzen und entwickeln

Alle kennen die Thematik des „Fachkräftemangels“ und die Schwierigkeit geeignete Mitarbeiter zu finden. In den Unternehmen wird die wichtigste Ressource knapp und das wird besonders in Krisen bemerkt. Das betrifft nicht nur das Recruiting und die Personalentwicklung, sondern auch die Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen. Daraus folgt, dass es bei Unternehmen genug Raum für eigene Initiativen und kreative Ansätze geben muss. Wie gut das gelingt sieht man gerade auch jetzt in der Krise, wenn neue Produkte oder Dienstleistungen in kürzester Zeit angeboten werden, obwohl sie bisher nicht im Portfolio waren.

Durch das erhöhte Tempo treten aber auch Fehler auf, die gemanagt werden müssen, ohne die Suche nach Schuldigen in den Mittelpunkt zu stellen.
 

Vernetztes, agiles Führen des Unternehmens

Wie aber werden die genannten Erfolgsfaktoren zusammengeführt und konsequent in der Führung des Unternehmens umgesetzt? Das ermöglicht die Methode der vernetzten und agilen Unternehmensführung. Mit einer übersichtlichen und auf den Punkt gebrachten Strategy Map werden die Unternehmensziele benannt, kontinuierlich priorisiert und ergebnisorientiert umgesetzt. Die Strategy Map berücksichtigt u.a. die vorab beschriebenen Erfolgsfaktoren und treibt deren Umsetzung voran. Dafür ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit im Unternehmen notwendig. Ein „Silodenken“, das nur den eigenen Bereich und nicht das ganze Unternehmen im Blick hat, gehört damit der Vergangenheit an. Besonders in Krisenzeiten gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren, solidarisch miteinander umzugehen sowie fokussiert durchzusteuern. 

Mit einem solchen Vorgehen schaffen es Unternehmen sich einen Wettbewerbsvorsprung zu erarbeiten. Das Gebot der Stunde in Krisen ist nicht, abzuwarten bis sie vorbei ist, sondern vorausschauend zu agieren. Die Unternehmen können und müssen sich trotz aller externen Schwierigkeiten weiterentwickeln.

Fazit: Diese beschriebenen fünf entscheidenden Erfolgsfaktoren für Resilienz sind für Unternehmen als Dimension nicht neu. Aber zu berücksichtigen ist, dass diese Faktoren nur im Verbund für die „Widerstandsfähigkeit“ von Unternehmen in Krisenzeiten ihre volle Wirkung entfalten.

Process Consulting steht für einen ganzheitlichen Ansatz, die Methode der vernetzten und agilen Unternehmensführung. So führt die umfassende Einbindung der Erfolgsfaktoren bei der nachhaltigen Entwicklung von Unternehmen zum Erfolg. Nicht nur in Krisen, sondern auch für die Zukunft.
 

Artikelbild »adventure water sports, white water rafting in River Ganges Rishikesh India. Raft in action image« von Peppygraphics

Karsten Knechtel


Karsten Knechtel ist Berater für Strategie-, Organisations- und Prozessberatung. Vor 23 Jahren gründete er die Process Management Consulting GmbH, die für umsetzungsstarke Beratung in diesen Beratungsfeldern bei der digitalen Transformation für Unternehmen steht. Mit der Einführung der vernetzten, agilen Unternehmensführung im Jahr 2014 war die Process Management Consulting GmbH das erste Beratungsunternehmen im Markt, die diese erfolgreiche Methode umgesetzt hat.